08.12.2025 19:40
Heidi Reichinnek spricht über ihre Migräne: "Diese Erkrankung belastet mich massiv"// IN KÜRZE
Heidi Reichinnek, die Linksfraktionschefin, offenbart in einem Interview, dass sie stark unter Migräne leidet und oft Medikamente einnehmen muss, um ihren politischen Pflichten nachzukommen. Trotz ihrer Erkrankung sieht sie sich mit Spott und Kritik in sozialen Medien konfrontiert und fordert mehr Sensibilität für chronische Krankheiten in der Politik.
08.12.2025 | Quelle : report.hamburg Redaktion | Original: Zur Originalmeldung
© Sandro Halank
Die Linksfraktionschefin Heidi Reichinnek (37) hat in einem Interview mit der „Rheinischen Post“ offen über ihre Herausforderungen im Umgang mit Migräne gesprochen. Die Politikerin, die im Rampenlicht steht, gibt zu, dass ihre Gesundheit oft nicht mit ihrem politischen Engagement Schritt halten kann. „Ich habe diese Erkrankung und sie belastet mich massiv“, so Reichinnek.
Obwohl viele Termine nicht abgesagt werden können, sieht sich Reichinnek gezwungen, Medikamente einzunehmen, um die Beschwerden zu lindern. Bei besonders starken Schmerzen greift sie sogar zu einem starken Schmerzmittel, was es ihr erschwert, sich zu konzentrieren und ihren Verpflichtungen nachzukommen.
Ein denkwürdiger Moment ereignete sich Ende April, als Reichinnek während einer Live-Sendung bei „Markus Lanz“ plötzlich sprachlos wurde und nicht mehr auf die Fragen des Moderators antworten konnte. Diese Situation führte in den sozialen Medien zu teils spöttischen Kommentaren und Kritik, wobei einige ihr vorwarfen, die Erkrankung als Ausrede zu nutzen.
„Einige sagen sogar, dass man die Krankheit instrumentalisieren würde. Gerade von Betroffenen erhält man aber viel Unterstützung“, entgegnete Reichinnek den Vorwürfen. Sie möchte nicht, dass solche Erfahrungen die öffentliche Wahrnehmung von Migräne und anderen chronischen Erkrankungen beeinflussen. Stattdessen fordert sie mehr Offenheit und Verständnis innerhalb der politischen Landschaft.
„Ich würde niemanden dazu auffordern, weil es eine sehr private Entscheidung ist, solche Sachen öffentlich zu machen“, erklärte sie weiter. Dennoch sei es wichtig, ein Zeichen zu setzen, um Sichtbarkeit für Erkrankungen wie Migräne zu schaffen. Sie betont, dass der Bundestag die Realität der Gesellschaft nicht ausreichend abbildet, insbesondere was chronisch Kranke und Menschen mit Behinderungen angeht.
Reichinnek hebt hervor, dass Migräne besonders bei Frauen verbreitet sei, wird jedoch häufig nicht ernst genommen. „Und wie oft werden Frauen nicht ernst genommen, wenn sie sagen, dass sie massive Kopfschmerzen haben“, kritisiert sie. Mit ihrer Offenheit hofft sie, das Bewusstsein für diese oft missverstandene Erkrankung zu schärfen und die Diskussion über gesundheitliche Herausforderungen in der Politik voranzutreiben.
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