StudiVZ: Vom Höhenflug zum Absturz - Ein deutsches Internetmärchen
| Quelle: NDR Norddeutscher Rundfunk
© NDR/privat
"Die Sonne scheint... endlich in kurzen Hosen fernsehen", "Ich glühe härter vor, als du Party machst" und "Wer ist eigentlich LAN und warum macht er so viele Partys?!?" - die Gruppen von studiVZ sind legendär und wecken noch heute nostalgische Erinnerungen bei vielen Millennials. Für zahlreiche Nutzer war studiVZ der Auftakt zur Selbstdarstellung auf sozialen Plattformen, wie wir sie heute erleben. In den Nullerjahren registrierten sich fast die Hälfte aller deutschen Internetnutzer - rund 17 Millionen Menschen - auf den Netzwerken studiVZ, schülerVZ und meinVZ. Heute sind sie längst aus dem digitalen Gedächtnis verschwunden. Was ist geschehen?
Die NDR-Dokumentation "Gruschel mich - Die studiVZ-Story" erzählt die spannende Geschichte, wie das in Berlin von zwei Mittzwanzigern gegründete Start-Up im Rekordtempo zum größten sozialen Netzwerk Deutschlands aufstieg. Der Höhepunkt seines Erfolges war ein Angebot, das nie zustande kam: ein Übernahmeangebot von Mark Zuckerberg und die einmalige Gelegenheit, sich an Facebook zu beteiligen. Hätte es eine Einigung gegeben, wären die Anteile heute schätzungsweise 70 Milliarden US-Dollar wert. studiVZ entschied sich jedoch dagegen.
Nach dem kometenhaften Aufstieg erlebte das Unternehmen einen katastrophalen Fall. studiVZ verlor sich in Skandalen, rechtlichen Auseinandersetzungen - auch mit Facebook - und Chaos. Das Unternehmen hinterließ nicht nur einen zerbrochenen Traum von einem deutschen Netzwunder, das einst den Silicon-Valley-Giganten Paroli bieten konnte, sondern auch sehr persönliche Tragödien, an denen einer der Gründer fast zerbrochen wäre.
Für die Dokumentation spricht Autor Fritz Lüders erstmals mit allen bedeutenden Akteuren der Unternehmensgeschichte, darunter Ehssan Dariani, den Mitbegründer, der sich bis dahin jahrelang aus der Öffentlichkeit zurückgezogen hatte. Ohne ihn wäre das Netzwerk nie so ikonisch geworden. Gleichzeitig war er jedoch auch Teil diverser Skandale. Strategische Fehlentscheidungen folgten in der Folge. Besonders der aufkommende Konkurrent Facebook, mangelnde Innovationen und wachsende Datenschutzbedenken trugen zur Misere bei.
Automatisch generierte Meldung (KI). | Originalmeldung aufrufen
Mehr von NDR Norddeutscher Rundfunk
Neues Lotsenversetzschiff »Hamburg Pilot 3« im Hamburger Hafen
Wirtschaftssenatorin Dr. Melanie Leonhard besuchte das neue Lotsenversetzschiff »Hamburg Pilot 3« im Hamburger Hafen, begleitet von wichtigen Vertretern der Hafen- und Schifffahrtsbranche. Das 18 Meter lange Schiff, das von der estnischen Werft »Baltic Workboats AS« gebaut wurde, wird nach der Seeerprobung und Crew-Schulung im April in Dienst gestellt. Es ersetzt das bisherige Lotsenversetzschiff »Lotse 3« und ist Teil einer Investition in die moderne Schifffahrt im Hamburger Hafen.